Parodontitis (Parodontose)

Ursachen, Folgen & effektive Behandlung

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Parodontitis ist in Deutschland die häufigste Ursache für Zahnverlust. Die ersten Anzeichen sind eine Zahnfleischentzündung – auch Gingivitis genannt – die durch Plaque am Zahnfleischrand entsteht. Die gute Nachricht ist, dass Parodontitis mit regelmäßiger, effektiver Mundhygiene vorgebeugt werden kann.

 

Sprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt, wenn Sie unter Symptomen leiden und lassen Sie sich zur rundum gesunden Mundpflege beraten, damit Parodontitis gar nicht erst entsteht.

Sie suchen nach Informationen zu Symptomen und Ursachen der Parodontitis oder wollen mehr über die Vorsorge erfahren? Lesen Sie hier die wichtigsten Informationen und erhalten Sie Antworten auf die häufigsten Fragen zur Parodontitis. Halten Sie Ihren Mund mit Tipps unserer Experten rundum gesund.

 

Alle Inhalte sind von unserem zahnmedizinischen Team überprüft.

Parodontitis Definition – Was ist Parodontitis?

Parodontitis ist eine bakteriell bedingte Zahnfleischentzündung. Wenn Zahnbelag nicht entfernt wird, gelangen Bakterien unter das Zahnfleisch. In den dadurch entstehenden Zahnfleischtaschen kann sich am Zahnhals und später auch an der Zahnwurzel immer mehr Belag festsetzen (sogenannte Konkremente). Im weiteren Verlauf kann Parodontitis zum Knochenabbau und infolgedessen unbehandelt zu Zahnverlust führen. Am besten kann Parodontitis durch eine gute Mundhygiene und regelmäßige Kontrolle in der Zahnarztpraxis vorgebeugt werden.

Parodontose und Parodontitis – was ist das?

Eine Parodontitis hängt immer mit einer Entzündung zusammen. Darauf weist auch die Endung des Worts („itis“) hin, die für „entzündliche Krankheit“ steht.

Verlauf einer Parodontitis: Stufen erklärt

Je nach Verlauf unterscheidet man bei der Parodontitis zwischen Stadium I (initial), II (moderat), III (schwer) und IV (fortgeschritten).

Die Behandlung einer Parodontitis hängt von ihrem Schweregrad ab. Generell geht es darum, die harten Beläge unterhalb des Zahnfleisches zu entfernen und die Entzündung zu reduzieren. Eine früh erkannte Parodontitis wird meist ohne chirurgischen Eingriff therapiert, während eine fortgeschrittene Parodontitis einen chirurgischen Eingriff nötig machen kann.

Wichtig zu wissen ist, dass eine Therapie nur mit der Mitwirkung des Patienten gelingen kann. Es heißt oft auch „Der größte Teil der Therapie findet zu Hause statt“. Das heißt, eine tägliche gründliche Mundhygiene ist unerlässlich, um eine Parodontitis in den Griff zu bekommen.

Parodontitis Symptome erkennen

Parodontitis ist eine Volkskrankheit, die oft unterschätzt wird. Nicht immer ist sie mit Schmerzen verbunden, denn meist beginnt sie mit den typischen Symptomen einer Zahnfleischentzündung. Folgende Parodontitis-Symptome treten häufig auf:

 

  • Rotes, geschwollenes Zahnfleisch: Gesundes Zahnfleisch ist hellrosa und umschließt den Zahn. Sieht das Zahnfleisch rötlich oder geschwollen aus, liegt eine Zahnfleischentzündung vor, die zur Parodontitis führen kann.

gesundes Zahnfleisch

Zahnfleischentzündung

  • Zahnfleischbluten: Wenn Zahnfleisch beim Zähneputzen oder bei der Anwendung von Interdentalbürsten zu bluten beginnt, ist das ein Zeichen für eine bestehende Zahnfleischentzündung.
  • Zahnfleischrückgang: Wenn sich Zahnfleisch zurückzieht, sieht es so aus, als würden die Zähne länger. Das liegt daran, dass der Zahnhals und ggf. die Zahnwurzel freigelegt werden.
  • Zahnlockerung: Im fortgeschrittenen Parodontitis-Verlauf kann es zu Zahnlockerungen kommen und in der Folge auch zu Zahnverschiebungen. Wenn Sie dies bei sich wahrnehmen, sollten Sie dringend mit Ihrem zahnärztlichen Team sprechen.

Auch Mundgeruch und eine Verfärbung der Zähne können erste Hinweise auf eine bestehende Parodontitis sein, allerdings sind sie häufiger eine Begleiterscheinung als ein handfestes Symptom.

Ursachen von Parodontitis

In den meisten Fällen ist eine unzureichende Mundhygiene die Hauptursache für Parodontitis. Werden Zahnbeläge nicht regelmäßig gründlich entfernt, so fühlen sich Bakterien im Mundraum besonders wohl und sie breiten sich schneller aus. Das führt zu Zahnfleischentzündungen und im schlimmsten Fall Parodontitis.

 

Einige Lebensumstände, Erkrankungen und Lebensmittel fördern Parodontitis zusätzlich und gelten als Risikofaktoren. Wir haben sie hier zusammengefasst.

Lebensumstände

Bestimmte Lebensumstände fördern Parodontitis. Dazu zählt etwa regelmäßiges Rauchen.

 

Bei Rauchern ist das Risiko besonders hoch, weil Nikotin die Durchblutung und somit die Wundheilung im Mund stört. Abwehrkräfte werden geschwächt und das Zahngewebe wird angegriffen. Da sich die Blutgefäße bei Rauchern verengen, kommt es bei ihnen seltener zu Zahnfleischbluten. Das bedeutet auch, dass eines der deutlichsten Symptome für Parodontitis – das Zahnfleischbluten – bei Rauchern nicht zwingend auftritt.

Mit fortgeschrittenem Alter steigt das Risiko für Parodontitis. Menschen, die ihre eigenen Zähne im hohen Alter noch besitzen, sind häufiger betroffen. Die gute Nachricht ist, dass der Trend dank besserer präventiver Maßnahmen und Angebote in Arztpraxen allgemein rückläufig ist, wie die Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V) zeigt.

In der Schwangerschaft kommt es zu hormonellen Veränderungen im Körper, die das Parodontitis-Risiko erhöhen. Eine gute Mundpflege ist für Schwangere besonders wichtig, um Entzündungen im Mundraum vorzubeugen. Im besten Fall sollte der Mundgesundheitsstatus schon vor der Schwangerschaft überprüft werden.

Erkrankungen

Besonders Diabetiker sind häufiger von Parodontitis betroffen. Beide Erkrankungen beeinflussen sich gegenseitig, da die bestehenden Entzündungen bei einer Parodontitis die Wirkung des Insulins hemmen. Zugleich kann Diabetes bei unzureichender Einstellung die Parodontitits-Therapie erschweren.

 

Ähnliches gilt für Menschen, die an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden. Parodontitiskeime können in die Blutbahn gelangen und sich so auf Herz und Gefäße auswirken. Leiden Sie an Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt und dem Zahnarzt über Risiken und Behandlungsmöglichkeiten.

 

Übertragung

Parodontitis-Bakterien sind ansteckend und können unter anderem beim Küssen übertragen werden. Sie haben die Möglichkeit, sich bei der anderen Person schneller auszubreiten und erhöhen das Risiko einer Parodontitis. Das bedeutet jedoch nicht, dass jeder Mensch mit Parodontitis diese an seinen Partner weitergibt.

 

Wer eine gute Mundhygiene beibehält und Zahnbeläge regelmäßig und gründlich entfernt, kann diesem Risiko leicht entgegenwirken.

Ernährung

Eine zuckerhaltige Ernährung unterstützt die Vermehrung von Plaque-Bakterien, die das Zahnfleisch reizen. Achten Sie auf eine möglichst zucker- und kohlenhydratarme Ernährung, um Parodontitis vorzubeugen.

Genetik

Vererbungen sorgen auch bei jüngeren Betroffenen unter Umständen für eine Parodontitis. Genetische Veranlagungen machen sie empfänglicher für Entzündungen, daher sollten sie besonders auf die Ernährung und ihre Lebensumstände achten.

Unser Tipp: Reinigen Sie Zähne, Zahnzwischenräume und Zunge täglich gründlich mit InterdentalbürstenZungenreiniger und einer passenden Zahnbürste. Auch regelmäßige Untersuchungen und Angebote wie die professionelle Zahnreinigung in Ihrer Zahnarztpraxis haben sich als effektiv gegen Parodontitis erwiesen.

Folgen einer (unbehandelten) Parodontitis

Die möglichen Folgen der Parodontitis für den Körper sind vielfältig und nicht zu unterschätzen. Regelmäßige Zahnarztbesuche sind die beste Vorsorge, um Mund und Körper gesund zu halten und so für ein besseres Wohlgefühl im Alltag zu sorgen.

 

Zu den häufigsten Parodontitis-Folgen gehören:

  • Zahnlockerungen
  • Diabetes
  • Herz- und Kreislauferkrankungen
  • Begünstigung rheumatischer Erkrankungen

 

Zahnlockerungen

Zahnlockerungen entstehen, weil die bakterielle Plaque nicht richtig entfernt wurde und so unter den Zahnfleischrand gelangt. Es entsteht Zahnstein, der durch seine raue Oberfläche verstärkt Bakterien anzieht. Als Folge baut sich der Knochen ab und der Zahn kann sich mit der Zeit lockern. Der Prozess verläuft meist völlig unbemerkt und ohne Schmerzen. Im schlimmsten Fall kann es im späteren Verlauf auch zum Zahnverlust kommen.

Diabetes

Bei Diabetes ist eine Wechselwirkung mit Parodontitis belegt. Sie begünstigen sich gegenseitig: Ein schlecht eingestellter Diabetes kann eine Parodontitis verschlimmern und eine unbehandelte, schwere Parodontitis kann die Blutzuckerkontrolle erschweren und so einen Diabetes mellitus (DM) verstärken. Beide Erkrankungen beginnen schleichend und verursachen zu Beginn keine akuten Beschwerden, weshalb sie oft erst in fortgeschrittenem Stadium erkannt werden. Eine Therapie setzt die Zusammenarbeit von Zahnarzt, Hausarzt bzw. Diabetologen und natürlich dem Patienten selbst voraus.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Rheuma

Bleibt eine Parodontitis unbehandelt, können zahlreiche Bakterien aus dem entzündeten Zahnfleisch in den Blutkreislauf gelangen. Für die meisten Menschen ist das unbedenklich, allerdings können sie bei Betroffenen mit Vorerkrankungen oder einer entsprechenden Veranlagung zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Rauchen erhöht dieses Risiko weiter.

 

Auch eine Wechselwirkung von Parodontitis mit rheumatischen Erkrankungen wurde bereits festgestellt. So ist das Parodontitis-Risiko bei Rheumapatienten generell erhöht.

Parodontitis behandeln und vorbeugen

Die Mundgesundheit ist unmittelbar mit der Gesundheit unseres gesamten Körpers verbunden. Der Körper ist ein komplexes, zusammenhängendes System, in dem ein starkes Immunsystem auch die Mundgesundheit unterstützt – und andersherum unterstützt ein gesundes Lächeln unser allgemeines Wohlbefinden.

 

Um Ihre Mund- und Allgemeingesundheit zu schützen, empfehlen wir Ihnen, folgende Tipps zu befolgen.

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Parodontitis effektiv vorbeugen

Es ist sehr viel leichter, Parodontitis vorzubeugen als sie zu behandeln. Gründliches Zähneputzen in Kombination mit der täglichen Zahnzwischenraumreinigung ist das effektivste Mittel, um das Zahnfleisch gesund zu halten und Entzündungen zu vermeiden.

 

Befolgen Sie bei Ihrer täglichen Zahnputzroutine die 2-2-2-2 Regel:

 

  • 2 cm Zahnpasta beim Zähneputzen verwenden
  • 2x täglich die Zähne putzen – am besten mit Fluorid Zahnpasta
  • 2 Minuten lang putzen
  • 2 Stunden lang Essen und das Trinken vermeiden (außer Wasser), nachdem Sie die Zähne geputzt haben

 

Hier finden Sie unsere Auswahl unserer Produkte zur täglichen Mundpflege:

Zudem hilft es, auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung zu achten und vor allem tagsüber viel Wasser zu trinken, um den Speichelfluss zu unterstützen. Unser Speichel stärkt Zähne und Zahnfleisch.

Behandlung der Parodontitis

Die Zusammenarbeit mit Ihrer Zahnarztpraxis ist für den Erfolg der Behandlung sehr wichtig. Die gründliche, professionelle Zahnreinigung entfernt Plaque und Zahnstein.

 

Lassen Sie sich vom Zahnarzt zur Mundpflege beraten und wenden Sie diese täglich an, damit Entzündungen nicht erneut auftreten. Zu Hause können Sie Zahnfärbetabletten wie die TePe PlaqSearch™ verwenden, um zu sehen, wo sich an Ihren Zähnen neue und länger bestehende Plaque befinden. Sie sollten diesen Bereichen bei der täglichen Mundpflege künftig mehr Aufmerksamkeit schenken.

Hausmittel

Obwohl es viele Informationen über Hausmittel gegen Parodontitis gibt, ist die einzig wirksame Behandlung nur durch Zahnärzte durchzuführen. Sie kennen sich mit Parodontitis bestens aus und können Ihnen persönliche Empfehlungen zur verbesserten Mundhygiene auf den Weg geben.

 

Wichtiger Hinweis: Versuchen Sie niemals, selbst Zahnstein zu entfernen, da Sie den Zahnschmelz angreifen können, der Ihre Zähne schützt.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was ist Parodontitis?
Parodontitis ist eine entzündliche Erkrankung, die durch Bakterien im Zahnbelag verursacht wird. Nach und nach baut sich bei Parodontitis der Knochen ab, was zu weniger Halt der Zähne führt und im späten Verlauf sogar zu Zahnverlust führen kann. Um Parodontitis entgegenzuwirken, ist die Entfernung von bakterieller Plaque bei der täglichen Mundpflege bedeutend.

 

Wie schnell führt Parodontitis zu Zahnverlust?
Das ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig, darunter Alter, Lebensumstände, Behandlungen und Begleiterkrankungen. Die gute Nachricht ist: Parodontitis ist im frühen Stadium gut behandelbar und mit täglicher gründlicher Mundhygiene erfolgreich in den Griff zu bekommen.

 

Meist tritt ein Zahnverlust durch Parodontitis erst im höheren Alter auf, allerdings sollten sich auch jüngere Betroffene, die zu den Risikogruppen zählen, regelmäßig auf Parodontitis untersuchen lassen. Zu den Risikogruppen zählen unter anderem Raucher, Diabetiker und Menschen mit genetischer Veranlagung.

 

Was hilft bei Parodontitis?
Wenn bei Ihnen eine Parodontitis festgestellt wurde, ist die häusliche Mundhygiene erheblich für die erfolgreiche Therapie – Ihr Zahnarzt wird jedoch über die genaue Art der Behandlung entscheiden. In früheren Stadien geht es meist darum, Plaque an den betroffenen Stellen zu entfernen. Zudem ist die eigene Zahnputzroutine ausschlaggebend: Achten Sie besonders auf die Zahnzwischenraumreinigung mit Interdentalbürsten, da Plaque hier am schwersten zu entfernen ist.

Damit Sie den Text besser lesen können, verzichten wir auf geschlechtsspezifische Sprachformen. Alle Personenbezeichnungen beziehen jegliche Geschlechter ein.