Dieser Übersichtsartikel befasst sich mit möglichen Risikoindikatoren der Periimplantitis. Die Autoren stellen fest, dass Plaqueansammlungen, anamnestische Parodontitis, Rauchen, überschüssiger Zement und fehlende unterstützende Therapie als Risikoindikatoren betrachtet werden sollten, aber die wissenschaftlichen Daten sind teilweise begrenzt und auch die Aussagekraft variiert.
Die Ansammlung von Plaque um Implantate herum ist mit der Entwicklung einer periimplantären Mukositis assoziiert, die sich schließlich zu einer Periimplantitis entwickeln kann. Zur Kontrolle des dentalen Biofilms ist die häusliche Mundhygiene von entscheidender Bedeutung. Das Vorhandensein einer subgingivalen pathogenen Mikrobiota mit einer Dominanz anaerober Spezies gilt als Risikoindikator für periimplantäre Erkrankungen. Bei teilweise zahnlosen Patienten können neu eingesetzte Implantate von Mikroorganismen aus benachbarten Zähnen besiedelt werden; die natürlichen Zähne können als Reservoir für diese Pathogene dienen. Parodontopathische Bakterien wurden als Risikoindikator für periimplantäre Mukositis vorgeschlagen. Überschüssiger Zement gilt ebenfalls als Risikoindikator, da er eine Entzündungsreaktion auslösen kann.
Bei den oben beschriebenen Faktoren handelt es sich um lokale Risikofaktoren; es existieren allerdings auch eine Reihe allgemeiner Risikoindikatoren, die in dieser Übersichtsarbeit untersucht werden. Es gibt Hinweise darauf, dass Patienten mit einer Vorgeschichte von Parodontitis eher eine Periimplantitis entwickeln. Hinsichtlich der Frage, ob genetische Aspekte als Risikoindikatoren in Frage kommen, gibt es unterschiedliche Auffassungen. Sie können allerdings einen Einfluss auf die Entzündungsreaktion und die Entwicklung einer Periimplantitis haben.
Rauchen konnte bislang aufgrund der ungenügenden Datenlage nicht als Risikofaktor für Periimplantitis identifiziert werden, sollte jedoch als Risikoindikator betrachtet werden. Hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen Periimplantitis und allgemeinen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes mellitus gibt es nur wenige Belege, aber es könnte ein Zusammenhang bestehen. Die Teilnahme an einem strukturierten Erhaltungsprogramm verbessert das Ergebnis der Implantatbehandlung. Die Motivation des Patienten zur Teilnahme an einem systematischen Nachsorgeprogramm (unterstützende Implantattherapie) und zur Durchführung einer angemessenen Mundhygiene sind beides Faktoren, die zu berücksichtigen sind.
Aus dem Review können wir schließen, dass die Ätiologie der Periimplantitis komplex ist.