Verhaltensinterventionen, die die Selbstpflege bei Erwachsenen mit Parodontitis verbessern können: eine systematische Übersicht

Sechs Studien erfüllten die Kriterien, um in diese systematische Übersicht aufgenommen zu werden. Ziel war es, die Rolle von Bildungs- und Verhaltensinterventionen bei der Verbesserung der oralen Selbstpflege zu evaluieren.

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Bei den Patienten der Studienpopulationen war eine moderate bis schwere Parodontitis diagnostiziert worden. Alle Studien setzten sich aus zwei Gruppen zusammen: einer Interventionsgruppe, die Interventionen basierend auf Ansätzen der kognitiven Verhaltenstherapie, der Leventhal-Selbstregulationstheorie, der motivierenden Gesprächsführung und dem Modell der Selbstpflege erhielt, und einer Kontrollgruppe, die konventionelle Informationen erhielt. Die Interventionen verfolgten einen verhaltensorientierten Ansatz, der neben der Erhaltung der Mundgesundheit auch das Verständnis und die Behandlung von Parodontitis umfasst.

 

Als Parameter für die Bewertung der Interventionen wurden klinische Befunde, die selbstberichtete Selbstpflege und die Beurteilung der Intervention durch den Patienten herangezogen. Obwohl es nicht möglich war, allgemeine Schlussfolgerungen aus allen in dieser Übersicht enthaltenen Studien zu ziehen, schien es doch, dass der Ansatz der Verhaltensänderung einen positiven Einfluss auf die Ergebnisse der Selbstpflege wie etwa die Plaquekontrolle hatte. Eine Studie zeigte auch eine erhöhte Frequenz der Interdentalreinigung in der Interventionsgruppe. Außerdem wurde in den Interventionsgruppen ein besseres Verständnis des Krankheitsprozesses der Parodontitis festgestellt.

 

Die Parodontitis ist eine chronische Erkrankung, die als Teil einer erfolgreichen Behandlung sowie zur Vermeidung von Rezidiven und eines weiteren Attachmentverlusts eine lebenslange, qualitativ hochwertige, selbst durchgeführte Mundhygiene erfordert. Aus den Ergebnissen lässt sich schließen, dass ein Ansatz zur Verhaltensänderung für den langfristigen Behandlungserfolg förderlich ist. Die Autoren stellen jedoch fest, dass mehrere der eingeschlossenen Studien methodische Mängel aufwiesen und dass die verschiedenen Interventionsmethoden weiter untersucht werden müssen, um zu beurteilen, ob eine Methode einen signifikanteren Einfluss auf die Verhaltensänderung und die klinischen Parameter hat.