Die Raten des kognitiven Abbaus wurden nach Alterskohorten modelliert. Im Vergleich zu Gleichalterigen, die zu Beginn der Studie weder an DM noch an Zahnlosigkeit litten, hatten ältere Erwachsene (65-74 und 75-84 Jahren) mit beiden Erkrankungen eine schlechtere kognitive Funktion. Bei der Geschwindigkeit des kognitiven Abbaus hatten ältere Erwachsene (65-74 Jahre) mit beiden Erkrankungen im Vergleich zu denjenigen, die keine der beiden Erkrankungen hatten, eine höhere Abnahmerate. DM allein führte zu einem beschleunigten kognitiven Abbau bei älteren Erwachsenen (65-74 Jahre). Zahnlosigkeit allein führte zum beschleunigten Abbau bei Erwachsenen der beiden Altersgruppen 65-74 Jahre und 75-84 Jahre. Die Studie zeigt, dass das gleichzeitige Auftreten von DM und Zahnlosigkeit zu einer schlechteren kognitiven Funktion und einem schnelleren kognitiven Abbau bei Erwachsenen im Alter von 65 bis 74 Jahren führt, jedoch nicht bei den Älteren.
Die Autoren konstatieren klinische und gesundheitspolitische Effekte auf die Verhinderung des kognitiven Rückgangs bei älteren Erwachsenen, insbesondere solchen mit DM und schlechter Mundgesundheit. Bei diesen Personen sollten regelmäßige Zahnarztbesuche gefördert werden. Zusätzlich kann im Rahmen der Primärversorgung ein regelmäßiges kognitives Screening erforderlich sein. Bei Routineuntersuchungen sollte der Zusammenhang zwischen Mundgesundheit und Kognition hervorgehoben werden.