Die Rolle der Parodontaltherapie bei der Behandlung häufiger komplexer systemischer Erkrankungen und Zustände: Ein Update.

In diesem Übersichtsartikel werden die Auswirkungen der Parodontaltherapie auf systemische Erkrankungen und Zustandsverläufe untersucht. Die Schlussfolgerungen basieren auf randomisierten kontrollierten Studien, die zwischen 2010 und 2016 veröffentlicht wurden. Die Auswertung umfasste ungünstige Schwangerschaftsverläufe, Diabetes, Lungenentzündungen und chronisch obstruktive Lungenerkrankungen. Atherosklerose, rheumatoide Arthritis, Alzheimer, chronische Nierenerkrankungen und maligne Neoplasien wurden hierbei – mangels die Inklusionskriterien erfüllender Forschungsstudien – nicht berücksichtigt.

https://prod.tepe.com/contentassets/cb5aa02af4fc4da38796a5a6975cd3d4/shutterstock_790254400.jpg

Was ungünstige Schwangerschaftsverläufe betrifft, bestätigt die in diesem Review berücksichtigte Forschung, dass parodontale Interventionen bei schwangeren Frauen sicher und wirksam sind; allerdings können negative Schwangerschaftsverläufe durch eine Behandlung nicht verhindert werden.

 

Personen mit Diabetes Typ 2 und Parodontitis, die sich einer nicht-chirurgischen Parodontaltherapie unterziehen, scheinen von der Behandlung zu profitieren. Neben einer Verbesserung der parodontalen Gesundheit konnte auch eine Verbesserung der Blutzuckereinstellung erzielt werden.

 

Der Artikel unterstützt auch die Annahme, dass Bakterien aus der Mundhöhle bei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung zu Lungenentzündungen und Exazerbationen beitragen können. Die Reduzierung des dentalen Biofilms scheint dieses Risiko bei Hochrisikopatienten zu verringern. Der Nutzen einer verbesserten Plaquekontrolle, sei es mechanisch oder chemisch, konnte jedoch nicht einheitlich belegt werden.

Der Artikel kommt zu dem Schluss, dass parodontale Interventionen bei Patienten mit diesen Krankheiten und Bedingungen nützlich sind.