Der Einfluss der Interdentalreinigung auf kardiovaskuläre Ereignisse

Bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit ist die Verwendung von Zahnseide/Interdentalbürsten mit einem geringeren Risiko für neue kardiovaskuläre Ereignisse verbunden.

 
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Ziel dieser prospektiven Längsschnittstudie war es zu untersuchen, ob Mundhygienegewohnheiten, schwere Parodontitis, das Vorhandensein von parodontopathogenen Keimen im subgingivalen Biofilm und bestimmte IL-6c.-174-Genotypen unabhängige Risikofaktoren für die Inzidenz neuer kardiovaskulärer Ereignisse darstellen. Die Studienpopulation bestand aus 942 stationären Patienten mit diagnostizierter koronarer Herzkrankheit. Die Kohorte wurde ein Jahr lang beobachtet.

 

Im Rahmen der Parodontaluntersuchung wurden die Patienten über die Häufigkeit des Zähneputzens pro Tag und die Verwendung von Zahnseide oder Interdentalbürsten zur Reinigung der Zahnzwischenräume befragt. Zudem wurden Plaqueindex, Sondierungsblutung, maximale klinische Sondierungstiefe und maximaler klinischer Attachmentverlust festgehalten. Parodontitis wurde definiert als das Vorhandensein von proximalem Attachmentverlust von ≥3 mm in ≥2 nicht benachbarten Zähnen. Schwere Parodontitis wurde definiert als das Vorhandensein von proximalem Attachmentverlust von ≥5 mm bei mindestens 30 % der Zähne.

 

23,9 % der Patienten putzten einmal täglich ihre Zähne, 74,9 % mehr als einmal, und 20,1 % verwendeten Zahnseide und/oder Interdentalbürsten.

 

Während der einjährigen Nachbeobachtung wurde die Inzidenz von Myokardinfarkten, Schlaganfällen/TIA und Tod durch kardiovaskuläre Ursachen berechnet. Es wurden Daten von 941 Patienten erhoben, von denen 7,3 % neue kardiovaskuläre Ereignisse erlitten hatten.

 

Während des Nachbeobachtungszeitraums war die Durchführung der Interdentalreinigung der einzige Faktor, der einen Zusammenhang mit einer statistisch signifikant geringeren Inzidenz für neue kardiovaskuläre Ereignisse zeigte. Allerdings waren die Patienten in der Gruppe, die sich mit der Interdentalreinigung befasste, signifikant jünger, häufiger weiblich und einer geringeren Rauchbelastung ausgesetzt – all dies sind Faktoren, die einen Einfluss auf weitere kardiovaskuläre Ereignisse haben können.